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Demontage

Ein Atomkraftwerk kommt auf den Schrott
Wird das überdimensionierte Zwischenlager des abgeschalteten Kernkraftwerkes Greifswald zum "Atomklo Deutschlands"?

Länge: 43 (Dokfilm)
Thema: Kritische Sicht auf Zukunftsfragen

Das Kernkraftwerk Greifswald wurde nach dem Ende der DDR seit 1990 aus Sicherheitsgründen stillgelegt. Viele Jahre verbrachte die größte Atomruine der Welt in einem Dornröschenschlaf. 2006 wurde das Kraftwerk abgerissen und entsorgt. Der Modellfall für den Abriss weiterer Atommeiler beim geplanten Ausstieg aus der Kernenergie und ein gefährlicher Job für den Physiker Joachim Grieb, der einst am Bau des Werkes mitwirkte. Die radioaktiven Brennstäbe zu isolieren und zu entsorgen, bedeutet Präzisionsarbeit, bei der es auf jeden Millimeter ankommt. Denn eine falsche Bewegung könnte eine Katastrophe auslösen. Joachim Grieb hat vielen anderen in der Zukunft die Erfahrungen einer solchen Demontage voraus.
Gleich neben der Atomanlage liegt das idyllische Ostseebad Lubmin. Als der Reaktor still gelegt wurde, verloren Tausende ihren Arbeitsplatz. Doch damit nicht genug. Die Region wurde von den ersehnten Touristen wegen der Atomruine lange Zeit gemieden. So setzt nun auch Heidrun Moritz, Inhaberin des kleinen Hotels "Seebrücke" in Lubmin, große Erwartungen in den Abriss und die Entschärfung der Atomruine. Vielleicht kommen mit dem Abbruch endlich mehr Gäste in das kleine Seebad - ohne Messgeräte und Angst vor Radioaktivität?
Der Film zeigt den gefährlichen und einzigartigen Abtransport der letzten strahlenden Brennelemente aus dem ehemaligen Kernkraftwerk in Lubmin in das heutige Zwischenlager Lubmin. Es kann in seiner Dimension noch künftige Kernkraftwerke aufnehmen. Aber wie wird man den strahlenden Müll der Vergangenheit wieder los? Denn die Endlagerung ist noch immer ungelöst. Die Dokumentation bewegt sich im Spannungsfeld von Abbruch und Aufbruch: Zeitgleich wird im Ostseebad Lubmin die neue Strandpromenade eingeweiht.

Weitere Informationen zum Atomausstieg unter:
http://www.castor.de/presse/sonst/2003/gpm5.htmlund
http://www.zeit.de/2007/47/OdE4-Energie?page=all

A: Florian von Stetten, Konstanze Burkard
K: Roland Breitschuh
P: Taglicht Media und
ZDF / ARTE 2006